Knochenschwund ist nicht gleich Knochenschwund
Eine möglichst genaue Bestimmung der vorliegenden Osteoporose-Form mittels gezielter Diagnose ist der erste Schritt für eine erfolgreiche Therapie. Ein Kriterium ist das Stadium oder der Schweregrad des Knochenschwundes, ein anderes sind die Ursachen der Osteoporose.
Als Maß für den Schweregrad der Osteoporose dienen in erster Linie vorliegende Frakturen sowie die Knochendichte. Je mehr Frakturen der Patient erleidet, desto höher ist das Risiko für weitere Frakturen, und umso größer ist die Beeinträchtigung der Lebensqualität.
Die postmenopausale Osteoporose ist die häufigste Form. Sie tritt bei Frauen nach den Wechseljahren im Alter von 50 bis 70 Jahren auf. Der niedrige Spiegel des Sexualhormons Östrogen nach Beginn der Menopause wirkt sich negativ auf den Knochenstoffwechsel aus. Im Durchschnitt verlieren gefährdete Frauen rund 15 Prozent ihrer Knochenmasse innerhalb der ersten Jahre nach der Menopause.
Das ist das Drei- bis Fünffache des natürlichen Verlustes. Dabei wird die schwammartige Struktur im Inneren des Knochens schneller abgebaut als die kompakte Substanz in der Knochenhülle. Aus diesem Grund brechen bei dieser Osteoporoseform häufig die Wirbelkörper, die überwiegend aus schwammartiger Struktur bestehen.
Die senile Osteoporose, die Altersosteoporose, kann bei jedem älteren Menschen mit hoher Wahrscheinlichkeit nach dem 70. Lebensjahr auftreten. Hier sind besonders Oberschenkelhals und Unterarm betroffen.
Osteoporose gibt es auch bei Männern! Auch wenn Männer von Natur aus eine höhere Knochendichte aufweisen, ist es ein Irrtum anzunehmen, Osteoporose betreffe Männer nicht. Tatsache ist, dass bereits heute jede fünfte Osteoporose-Diagnose bei einem Mann gestellt wird. Etwa die Hälfte der Osteoporose-Erkrankungen, die bei Männern beobachtet werden, ist als Folge anderer Erkrankungen oder Störungen entstanden (sekundäre Osteoporose). Die häufigsten Ursachen sind: längerfristige Kortison-Therapie, verminderte Bildung von Sexualhormonen, kalziumarme Ernährung, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sowie exzessiver Alkoholkonsum und Lebererkrankungen.